Nordistik
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Exkursion nach Schleswig (20.-24.4.2016)

Exkursionsbericht

20.04.2016 – 24.04.2016

Im Wintersemester 2015/16 bot sich uns im Rahmen des Blockseminars Vergessene Könige? Interdisziplinäre Zugänge zu Herrschaft und Staatenbildung im Norden des ersten Jahrtausends nach Christus, das von Dr. Alexandra Pesch gegeben wurde, die Möglichkeit, einige Tage in Schleswig zu verbringen.

So reisten wir am 20. April gemeinsam nach Norddeutschland. Am darauffolgenden Tag erwartete uns ein volles Programm. Zunächst hatten wir das Vergnügen, von Christian Radtke durch Schleswig geführt zu werden, der uns die Geschichte der Stadt näher brachte. Unter anderem besichtigten wir ein ehemaliges Franziskaner-Kloster, in dem sich heute das Rathaus befindet, den Marktplatz, den Dom und schließlich den Hafen. Dank der umfassenden Kenntnis von Herrn Radtke war es ein leichtes, sich in das Schleswig von vor eintausend Jahren hineinzudenken. Dann ging es weiter zu Schloss Gottorf, wo wir die Möglichkeit hatten, das Archäologische Landesmuseum samt der Nydamausstellung zu besichtigen. Die dort verwahrten Moorleichen waren eines von vielen Highlights der Ausstellung. Nachdem wir uns umgesehen hatten, trafen wir uns alle wieder, um einen Vortrag anlässlich einer neuen Publikation zu den Thorsberger Moorfunden zu hören.

Am FreitaIMG_1971g führte uns der Weg nach Dänemark. Auf der geschickt gewählten Route legten wir hier und da kurze Stopps ein, um unter anderem die Räuberhöhle am Ochsenweg, den Poppostein und verschiedene Grabhügel anzuschauen. Die eindrucksvollsten Exemplare erwarteten uns jedoch zweifelsfrei in Jelling. So nahmen wir uns auch viel Zeit, um das Gelände mit den Grabhügeln von König Gorm und seiner Gemahlin Thyra, Runensteinen und einer alten Kirche ausgiebig zu erkunden. Auch das dazugehörige Museum ließen wir natürlich nicht aus – und wir können jedem, der dorthin kommt, nur wärmstens empfehlen, es sich anzuschauen. Es ging dann weiter nach Ravninge Enge, um dort die Rekonstruktion einer Brücke in Augenschein zu nehmen, die in früheren Zeiten das Vorankommen zu Land – gerade mit Wagen und Kutschen – erleichtern sollte. Danach ging es schon wieder zurück nach Deutschland.

Am nächsten Morgen stand dann Haithabu auf dem Programm. Dort hatten wir zunächst die Gelegenheit, das kleine aber feine Museum zu besichtigen, das sehr schöne archäologische Fundstücke birgt, unter anderem auch die Reste eines Bootes und Runensteine. Wer nach Haithabu kommt, sollte sich hierfür auf jeden Fall Zeit nehmen!IMG_2044

Danach erwartete uns eine Führung über das Freigelände mit den halbkreisförmigen Wallanlagen, dem Noor und rekonstruierten Häusern. Gerade bei letzteren wurde deutlich, dass das Leben im Norden unter bestimmten Witterungsbedingungen alles andere als einfach gewesen sein muss. Im Anschluss zeigte uns Dr. Pesch noch Ausläufer der Dannewerk-Wallanlagen und den Ort, an dem die Hochburg von Haithabu einst gestanden haben könnte. Unsere letzte Station war das Thorsberger Moor, über das wir schon am ersten Tag einen Vortrag gehört hatten. Dass hier nicht viel zu sehen sein würde, war uns bewusst, aber schon alleine die Vorstellung, was hier alles gefunden wurde und möglicherweise noch zu finden ist, machte diesen Ort zu einem krönenden Abschluss unserer Erkundungstour.

Wir möchten Dr. Alexandra Pesch ganz herzlich für die schönen und ereignisreichen Tage, und für die Organisation der Führungen und Ausflüge danken! Zudem gebührt auch Sophia Feigenbutz unser Dank, die sich auch um die Organisation für diese wunderbare Exkursion gekümmert hat!

Lisa Papic