Nordistik
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Bericht der Exkursion nach Verona und Ravenna, 23.-27.3.2009

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Nicht nur der Norden!


Um zu zeigen, dass die Münchner Skandinavisten ihren Blick nicht nur nach Norden richten, haben wir diesmal den Weg nach Italien genommen.

In Verona und Ravenna wollten wir auf die Spuren eines mythischen Volkes, das – aus dem Norden kommend – sich in Italien niederließ und ein florierendes Reich gründete: die Goten. 

Der Zusammenhang mit der altnordischen Literatur ist keineswegs weit hergeholt: König Theoderich der Große (dt. Dietrich, an. Þiðrekr) und sein Volk haben viel Stoff für die germanische, und somit auch nordische Heldensage geliefert. So finden wir ihn in der norwegischen þiðreks saga wieder sowie – mit großer Wahrscheinlichkeit – als Þiaurikr auf der berühmten Runeninschrift von Rök (Östergötland).

Im Prozess der Heldensage-Entstehung wurden historische Stoffe von ihrem reellen Kontext losgelöst und frei verarbeitet, so dass ganz andere Figuren und Realitäten entstanden. Einerseits wurde Theoderich verherrlicht und zum siegreichen Helden ernannt, andererseits wurde er aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Arianismus von der katholischen Kirche verdammt.

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In der Kirche von San Zeno in Verona ist auf einem Relief neben dem Hauptportal eine Szene aus der Sage des Wilden Jägers abgebildet, der zufolge Theoderich nicht wie alle Sterblichen gestorben sei, sondern auf dem Rücken eines schwarzen Rosses in einen Vulkan geritten sei und noch heute dem Lebenden erschiene.

Auf unserer Reise wollten wir uns den historischen Ursprung vor Augen führen und die Überreste des gotischen Reiches in Ravenna bewundern. Dort haben wir das Mausoleum des Königs besucht sowie einige prachtvolle Kirchen, die zu seiner Zeit errichtet wurden und die mit byzantinischen Mosaiken verziert wurden.

 

 

 

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Das Mausoleum des Theoderich
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Detail der Mosaiken von San Vitale
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Das Mausoleum der Galla Placidia
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Sant’Apollinare in Classe 
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Detail der Mosaiken von Sant’ Apollinare Nuovo

 

Die Studierenden haben sich dabei mit Referaten beteiligt und somit die Exkursion aktiv mit den verantwortlichen Dozenten mitgestaltet.

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Nach getaner Arbeit gehört es sich jedoch auch, das milde Wetter des Südens genießen zu können. Was prompt auch geschehen ist!

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