Nordistik
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Band 23 - Anna Lena Deeg: Die Insel in der nordgermanischen Mythologie

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Anna Lena Deeg: Die Insel in der nordgermanischen Mythologie

Die Insel ist als mythischer Raum prädestiniert. Da sich ihre räumliche Abgrenzung auf temporaler Ebene widerspiegelt, stellt sie einen idealen Schauplatz für Ereignisse dar, die erst mit den Ragnarǫk – dem Weltuntergang in der nordischen Mythologie – ein Ende nehmen. So wird die Insel im Mythos des Hjaðningavíg zum Austragungsort einer bis zum Weltuntergang andauernden Schlacht und im Mythos von der Fesselung des Fenriswolfs zum Ort der Gefangenschaft, da Fenrir bis zu den Ragnarǫk auf einer Moorinsel gefesselt liegt.

In der nordgermanischen Mythologie tritt die Insel jedoch nicht nur als Austragungsort von Duellen und Schlachten und als Ort der Gefangenschaft, sondern insbesondere im Kontext von Gründungs- und Schöpfungsmythen in Erscheinung. Im Mythos von der Entstehung der dänischen Insel Seeland zieht die Göttin Gefjon mit einem Gespann von vier Ochsen ein Stück Land auf das Meer hinaus und verleiht somit der Insel ihre Lage und Gestalt. Eine Betrachtung der Quellen zeigt, wie sehr die Rolle und die Darstellung der Insel in den verschiedenen Versionen des Mythos variieren. Dieser Band beleuchtet die verschiedenen Gestalten der Insel in der nordgermanischen Mythologie.